Dieser Beitrag wurde am 2. Mai 2020 veröffentlicht und zuletzt am 31. Oktober 2022 von Sascha aktualisiert
Vielleicht bist du ja einer der knapp 200 Menschen die meinen Trail Running Podcast bisher auf Spotify gehört haben. Vielleicht kennst du auch nur jemanden der das tut. Falls ja, dann ist dieser Blogpost für dich.
Lange Entscheidungsfindung
Bei allem was ich hier im Blog schreibe oder im Podcast bespreche, denke ich auch immer darüber nach ob das in irgendeiner Form interessant sein könnte. Das bedeutet nicht, dass ich mich hier verstelle oder mit meiner Meinung hinter dem Berg halte. So auch bei dieser schweren Entscheidung, meinen Podcast nicht mehr bei Spotify anzubieten. Darüber habe ich mir sehr lange Gedanken gemacht, Pro und Contra gegeneinander gestellt.
Meine Gründe gegen Spotify
Spotify hat sich dazu entschieden“Streaming Ads Insertation“ nun auch in Deutschland einzuführen. Es geht also um Werbung in Podcasts, ums Geld. Diese Technik ist nicht ganz neu und wohl schon seit einiger Zeit recht erfolgreich und finanziell interessant für Vermarkter, Plattformen wie eben Spotify und auch „große“ kommerzielle Podcasts.
Bei dieser Technik wird Werbung in Audioproduktionen eingespielt, ohne dass der Produzent da etwas für tun muss. Er gibt lediglich die Erlaubnis, dass das geschehen darf. Unter Umständen dann auch noch an welcher Zeitmarke und welche Länge die Werbung haben darf. Man verkauft im also einen Slot für Werbung, ohne den Werbenden zu kennen. Man muss sich auch nicht um Verhandlungen über Entlohnung und neue Partner Gedanken machen. Klingt eigentlich toll, oder?
Aber du machst doch auch Werbung!
Werbung in Form von Ads Insertation findet ihr auch hier im Blog. Aktuell platziert das Netzwerk Outtra seine Werbung in der Sidebar und unter Produkttests. Auch die Affiliate Links zu Amazon sind auch eine Art wie ich versuche meine Serverkosten und Investitionen in Hardware für den Podcast etwas umzulegen. Wichtigster Unterschied dabei, ich bestimme wer dort Werbung schalten darf. Ich kann bei Outtra nämlich Partnerschaften zu stimmen oder sie ablehnen. Diese Partnerschaften haben einen klaren Outdoorfokus und dürften grundsätzlich erstmal für jeden Leser interessant sein, denke ich zumindest. Selbes gilt für die zahlreichen Produkttests die ich über die Jahre jetzt schon gemacht habe. Auch die sind in der Regel Werbung im klassischen Sinne und „Auftragsarbeiten“.
Ganz entscheidend dabei, ich bewerbe hier nur Dinge die mich persönlich interessieren und auf die ich Lust habe. Einen Großteil der Angebote die man als halbwegs sichtbarer Blogger bekommt, lehne ich nämlich ab.
Jetzt in Zeiten der Corona Krise verzichte ich im Übrigen auf da Einblenden der Werbung durch Outtra bei Artikeln aus der Kategorie Produkttest und verweise dort an selber Stelle auf meinen #SuportYourLocalDealer Artikel.
Ich will weiterhin entscheiden wer in meinem Podcast Werbung platziert
Bei der von Spotify nun auch in Deutschland eingeführten Streaming Ads Insertation läuft das Ganze etwas anders. Dort richtet sich die Werbung die eingespielt wird nicht danach was der Podcaster gerne bewerben möchte, sondern danch welche Vorlieben der Hörer so hat. Die Werbung wird also relativ zielgenau auf dich als Hörer auf Spotify zugeschnitten. Klingt auch nicht schlecht, oder?
Aktuell trifft das zwar nur auf die Spotify Originals und Exclusives zu, aber der Weg gefällt mir da einfach nicht. Wer weiß ob in Zukunft auch in kleine, nicht exklusiven Podcasts „random“ Werbung eingefügt wird.
Auf diese Werbung hat man als Podcaster dann wohl keinen Einfluss. Die Auswahl der Werbenden ist dann außerdem nicht davon abhängig in welchen Genre der jeweilige Podcast zuhause ist, sondern welche Vorlieben der Hörer so hat. Hört also irgendein AFD Spinner meinen Podcast, bekommt er die passende Werbung dazu in den Podcast eingeblendet.
Mal abgesehen davon, dass das jetzt natürlich ein extremes Beispiel war, will ich einfach entscheiden dürfen wer in meinem Content Werbung platziert und wer nicht. Dasselbe gilt nämlich auch für weit harmlosere Dinge wie Matrazenwerbung. Oder auch Werbung für andere Produkte die eigentlich doch zu meinem Podcast passen würden.
Mache ich zum Beispiel im Podcast Werbung für inov-8 DE/AT oder Orange Mud, wäre es ja für beide Partner unerfreulich wenn dann Werbung für einen Mitbewerber eingespielt werden würde. Das hätte ich dann aber eben nicht mehr in der Hand.
Vielleicht ist das auch einfach nur eine unbegründete Angst und vermessen zu denken, dass irgend eine große Marketingagentur bei mir Werbung schalten will, aber wer weiß das aktuell schon?
So kann du den Podcast auch ohne Spotify hören
Lange Rede, kurzer Sinn. Es gibt den Trail Running Podcast nun nicht mehr auf Spotify und das wird auch so bleiben. Du kannst ihn aber ganz einfach weiterhin über viele verschiedene Wege abonnieren und hören. Dazu brauchst du kein Spotify, denn dein Smartphone hat mit Sicherheit auch eine eigenen Podcast-App. Oder aber der du nutzt eine der vielen kostenfreien Alternativen. Über den Button unter diesen Zeilen ist das flott gemacht. Falls du dazu Fragen hast, dann hilft dir vielleicht mein Blogpost „Trail Running Podcast abonnieren – so funktioniert’s“
Noch ein paar letzte Worte zu Spotify
Ich möchte hier noch mal darlegen, dass meine Entscheidung gegen Spotify nicht ganz einfach war. Ich bin selbst schon lange Spotifynutzer und höre alle meine Musik über diesen Dienst, seit kurzem (Corona sei Dank) bin ich dort sogar Family Abonnent und werfe monatlich ein paar Münzen mehr ein. Damit erkaufe ich mir eine Playlist ohne Bibi und Tina oder Kids Pop. Wer Kinder hat, wird verstehen was ich meine.
Ich bin mir im Klaren darüber, dass eine weitere Nutzung von Spotify wohl unter Umständen nicht zu 100% konsequent erscheint. Aber wie es im Leben nunmal so ist, muss man alles für sich in irgendeiner Form abwägen. Meine Abwägungen liefen darauf hinaus, auf knapp 200 Follower für meinen eigenen Podcast zu verzichten. Den Musikstreamingdienst nutze ich als Konsument dennoch weiter.
Passt auch zum Thema und ist ebenfalls ein Grund auf Spotify zu verzichten:
https://berlingegenrechts.de/2020/04/28/entwickelt-sich-spotify-zu-einer-plattform-fuer-rechte-podcasts/
Moin Martin,
ja das ist durchaus eine Sache den man zumindest im Auge behalten sollte. Auch wenn ich in dem Fall selbstverständlich vollkommen bei dir bin, bin ich der Meinung, dass Portale und Plattformen den Content nicht zensieren sollten. Vorausgesetzt der Inhalt verstößt nicht gegen geltende Gesetze, versteht sich. Ich bin hier eher im Team Meinungsfreiheit, auch wenn sie noch so krude und seltsam sein sollte. Das Listing solcher Podcasts beeinflusst natürlich arg das Karmakonto von Spotify und das nicht positiv.
Ich werde mir die Podcasts dieser Gesellen jetzt aber nicht anhören um das dann auch zu bewerten.
Gruß
Sascha
Hallo Sascha,
Ich kann deine Entscheidung zu 100% nachvollziehen, nur leider fällt bei mir dann dein Podcast raus. Dadurch ich nur über meine Fenix 5 Plus höre und alles über Spotify habe, bleibt mir leider nichts anderes übrig.
LG
Daniel
Hallo Daniel,
das ist natürlich schade. Über genau solche Anwendungsfälle habe ich mir im Vorfeld natürlich auch Gedanken gemacht.
Vielleicht willst du es ja trotzdem in der Zukunft mal mit einer Podcast App versuchen, Podcasts kann man ja auch nicht nur während dem Sport hören.
Gruß
Sascha
Vernünftige Entscheidung!
Welches Podcast Plugin verwendest du eigentlich?
Spiele mit dem Gedanken selber einen Podcast zu machen.
Hi Daniel,
Danke für deine bestärkenden Worte. Ich denke auch, dass die Entscheidung vernünftig war.
Hier im Blog läuft der Podlove Publisher als Podcast Plugin seit jetzt meine ich zwei Jahren oder so. Meine kleine Reise durch die Geschichte des Trail Running Podcast, habe ich auch schon mal aufgeschrieben. Da findest du noch mehr zur Technik die ich einsetze.
Viele Grüße
Sascha
P.S. gib Bescheid wenn du den Podcast online oder noch Fragen hast.