Dieser Beitrag wurde am 30. September 2014 veröffentlicht und zuletzt am 31. Oktober 2022 von Sascha aktualisiert
Disclaimer:
Jeder der bisher meinen Blog gelesen hat und nur darauf aus ist schöne, nette Laufberichte zu lesen der sollte das hier nicht lesen. In diesem Text geht es nicht nett zu, hier offenbare ich unter Umständen für den einen oder anderen zuviel meine Charakters. Laufberichte sind immer nett zu lesen, da befinde ich mich bei etwas das mir ausnahmslos Freude bereitet, in der neuen Rubrik „Alltag“ die ich von nun an öfter füllen möchte werde ich über Dinge schreiben die mir eben nicht gefallen, Dinge auf die ich im Alltag treffe sei es mit oder ohne Bezug zum Laufen. Menschen die mich persönlich kennen wissen, dass ich ein zutiefst zynischer und sarkastischer Mensch bin. Ich halte nicht viel von political correctness…
Gestern wurde mir einmal wieder klar, warum ich laufe und versuche mich halbwegs gesund zu ernähren.
Gestern war ich mit meiner Familie auf einer Kirmes in der Nähe von Köln, keine besondere Kirmes, sondern eher eine von der Sorte die früher mal viel größer war und wohl auch irgendwann verschwinden wird.
Es gab neben dem Autoscooter, einem Kinderkarusell, einem Schießstand und dem Entchenangeln noch ein Festzelt. Achja…zwei Fressbuden. Irgendwann kam dann der „Zooch…“ der aus ein paar Gestalten in bunten Holzpantoffeln bestand. So oder so ähnlich sieht doch jedes Dorffest bzw. jede Kirmes aus, aber darum geht es hier ja gar nicht. Über den Wert eines solchen Festes für die Dorfgemeinschaft will ich mich hier gar nicht auslassen. Ich will hier auch die Kirmes meiner Frau überhaupt nicht schlecht machen, auch ich habe solche Feste die von außen betrachtet nicht der Beachtung wert sind an denen aber unzählige Erinnerungen hängen. Ihr kennt das, erster Kuss, erstes Mal betrunken, erste Prügellei etc…. Wir waren alle mal jung.
Ich will auf die beiden Fressbuden und deren Kundschaft eingehen. Dass mir die angebotenen Speisen nicht geschmeckt haben, ist wohl mein persönliches Pech, dass aber alles in Fett frittiert wurde und so selbst der eigentlich gesunde Fisch absolut ungenießbar wurde, ist ein Unding. Ich bin keiner der Menschen der überzeugter Vegetarier (seit dem 01.01.2016 allerdings mittlerweile schon), Veganer oder Tierschützer ist, aber ich bin der Meinung dass wenn wir schon Tiere züchten und töten daraus wenigstens kein Müll werden sollte.
Mit dieser Meinung war ich aber ganz offensichtlich ziemlich alleine denn die Bude war gut besucht. Klar, war neben der Bude mit dem Süßkram auch die Einzige….ok im Zelt war ich erst gar nicht denn da hielten sich die Gestalten vom „Zooch“ auf.
Ich befinde mich nach der allgemeinen Ansicht im besten Alter eines Mannes….Anfang 30…ok schon kurz vor Mitte 30. Neben mir waren noch einige andere Exemplare in dem Alter anwesend….direkter Vergleich war also möglich.
Ich bin absolut nicht der Meinung dass ich zu absoluten Spitze der Männer in meinem Alter gehöre, aber was ich da sah war erschreckend. Väter die nicht un der Lage waren ihren Kindern hinterher zulaufen ohne nahezu beatmet werden zu müssen, Väter die sich gierig den Frass rein schoben, Väter die tagsüber schon mit der Bierflasche und passendem Bierbauch vor ihrem Nachwuchs standen.
Ich bin kein Vorzeigevater, -ehemann, -sportler. Ich bin auch keiner der Menschen mit Übergewicht direkt verurteilt, wobei ich zugeben muss dass ich mich seit ich selber recht viel Sport treibe öfter bei dem Gedanken „wie kann man sich nur so gehen lassen“ erwische. Der Grund warum ich vor der Geburt meiner ersten Tochter anfing Sport zu treiben war der dass ich meinem Nachwuchs ein gutes Vorbild sein wollte, ich wollte vorleben dass man aktiv sein und auf seinen Körper achten sollte. Aus diesem Grund hat sich auch mein Alkoholkonsum in den letzten 3 Jahren quasi bei Null eingependelt und ich fühle mich gut dabei.
Mir ist jeder übergewichtige Mensch willkommen wenn ich ihn beim Sport treffe, jeder der läuft oder Sport treibt ist auf dem richtigen Weg, egal wie lange er für eine gewisse Distanz braucht egal wie viel oder wenig Gewicht er stemmen kann. Alleine die Tatsache dass sie einsehen dass nur sie selber für ihren Körper verantwortlich sind und sie etwas tun müssen verdient Respekt. Ich spreche hier mit Absicht nicht von den Menschen die einfach krank sind (Fress- und Fettsucht zählen hier nicht für mich!) und Medikamente nehmen müssen oder einfach kaum oder keinen Sport machen können. Das sind aber die wenigstens und von den Vätern auf der Kirmes gehörte wahrscheinlich keiner zu dieser Gruppe.
Was ich da gesehen habe war die pure Bequemlichkeit, die Gleichgültigkeit dass sie ihre Kinder durch ihr Vorbild prägen werden und das nicht nur zum Guten.
Darum, seid gute Vorbilder. Zeigt euren Kindern und Mitmenschen dass man sich nicht mit Fraß vollstopfen muss, dass man ruhig aktiv sein darf. Dass man seinen Körper achten sollte wenn man noch länger etwas davon haben möchte.