Als leidenschaftlicher Trailrunner habe ich den Sonntagmorgen-Langlauf stets als festen Bestandteil meines Trainings betrachtet, zumindest, als ich noch fit genug war. Es ist ein Ritual, das tief in der Laufkultur verankert ist. Aber kürzlich hat ein Artikel von Canadian Running Magazine eine interessante Frage aufgeworfen: Sind lange Läufe wirklich überbewertet?

Der Artikel beleuchtet die möglichen Nachteile von langen, kontinuierlichen Läufen, insbesondere ihre Wirkung auf unsere Knochen. Anscheinend können Knochen, ähnlich wie Muskeln, sich an Stress anpassen, aber auch bei ständigem Druck desensibilisiert werden. Dies stellt den herkömmlichen Ansatz der wöchentlichen Longruns infrage und deutet darauf hin, dass sie vielleicht nicht so vorteilhaft sind, wie wir bisher dachten.

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Interessanterweise weist der Artikel auf eine alternative Strategie hin, die einige Läufer verfolgen. Sie teilen ihre Longruns in zwei kürzere Einheiten auf, mit einer Erholungsphase von vier bis acht Stunden dazwischen. Dieser Ansatz scheint das Beste aus beiden Welten zu bieten: die Beibehaltung einer hohen Kilometerzahl, während den Knochen die notwendige Erholungszeit gegeben wird.

Diese Methode wird nicht nur theoretisch unterstützt. Forschungen an Mäusen und Ratten haben gezeigt, dass ähnliche Anpassungen bei kürzeren, zeitlich gestaffelten Läufen im Vergleich zu längeren durchgehenden Läufen zu beobachten sind.

Diese Studie untersuchte, wie Knochen auf wiederholte Belastung reagieren. Bei kontinuierlicher Belastung verlieren Knochenzellen ihre Empfindlichkeit gegenüber Druck. Bei Ratten zeigte sich, dass längere Erholungszeiten zwischen Belastungen (bis zu 8 Stunden) die Empfindlichkeit der Knochenzellen wiederherstellten und die Knochenbildung verbesserten. Kurze Pausen reichten nicht aus. Die Studie hebt hervor, wie wichtig Erholungszeiten für gesunde Knochen und effektives Training sind.

Selbst Spitzenathleten wie die Ultraläuferin Camille Herron haben diesen Ansatz übernommen, indem sie nur ein paar lange Läufe pro Monat absolvieren.

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Aber bedeutet das, dass wir alle unsere sonntäglichen Longruns streichen sollten? Nicht unbedingt. Der Artikel betont, dass lange Läufe immer noch ihren Platz haben, besonders für das Üben von Renntaktiken und das Auffüllen der Energiereserven. Außerdem ist jeder Läufer einzigartig, und was für den einen funktioniert, mag für den anderen nicht passen.

Meine Sichtweise als Trailrunner? Ich glaube an einen ausgewogenen Ansatz. Während ich die möglichen Vorteile der Aufteilung langer Läufe anerkenne, sehe ich auch den mentalen und physischen Nutzen der ausgedehnten Sessions im Wald. Für mich ist der Schlüssel, auf meinen Körper zu hören und meinen Trainingsansatz flexibel zu gestalten. Und ganz nebenbei, hat man auf seinen Longruns auch viel Zeit Podcasts zu hören oder nachzudenken.

Wenn du als Läufer mit Erschöpfung, Burn-out oder Verletzungen zu kämpfen hast, könnte es an der Zeit sein, deine Langlaufstrategie zu überdenken. Vielleicht findest du, wie ich, einen Mittelweg, der den Geist des Longruns beibehält und sich gleichzeitig an die neuesten Erkenntnisse für eine bessere Gesundheit und Leistung anpasst.

Und jetzt raus mit euch, die Trails rufen!

Eure Meinung ist gefragt! Habt ihr eure Longrunstrategie in letzter Zeit angepasst? Teilt eure Erfahrungen und Gedanken mit uns. Wie gestaltet ihr eure Läufe, um das Beste für eure Gesundheit und Leistung zu erreichen? Lasst uns in den Kommentaren darüber diskutieren und voneinander lernen!

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Ein Gedanke zu „Sind lange Läufe wirklich überbewertet? Studien sagen, möglicherweise ja.“

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Sascha Rupp

Sascha Rupp

Ich laufe gerne weit und lange, mittlerweile fast ausschließlich abseits der Straße und meist weit weg von Asphalt. Trailrunning ist meine Art zu laufen, denn auf dem Trail oder im Wald, da finde ich Ruhe und Entspannung. An Bestzeiten bin ich nicht interessiert, Distanz ist, was mich reizt.Autorenbeiträge anzeigen

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