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Dieser Beitrag wurde am 23. April 2019 veröffentlicht und zuletzt am 31. Oktober 2022 von Sascha aktualisiert

Wir hatten die letzten Tage echt gutes Wetter, die Ostertage waren ein Traum in grell-gelb. Die Bäume begannen zu blühen und die Bienen waren sehr fleißig. Im Wald wurden die Vögel immer lauter und ja, es ist Frühling.

„Pick up 3 pieces“ – CleanYourTrails

Auf meiner letzten Trailrunde kam mir wieder eine Umweltaktion von der ich in den letzten Tagen gelesen hatte in den Kopf. Der Name der Aktion lautet „Pick up 3 pieces“ und geht in die selbe Richtung wie mein . Bei jeder Outdooraktivität, sei es wandern oder laufen nimmt man etwas Müll mit nachhause. Im Idealfall hat man so seinen Trail irgendwann sauber gesammelt. Gut, so optimistisch bin ich da eher nicht. Der Kampf gleicht wohl eher einer Sisyphos Arbeit. Er ist allerdings nicht weniger wichtig in meinen Augen.

Zurück zu meiner letzten Trailrunde zur Niederburg Kobern, denn der Gedanke an die Aktion kam mir nicht ohne Grund. Wie es scheint, hatten über die Ostertage Unmengen an Wanderern Freigang auf „meinem“ Traumpfad. Nach ein paar Kilometern hatte ich die Schnauze voll, ich fing wieder an Müll zusammeln. Ich muss zugegeben, dass ich das schon eine Weile nicht mehr gemacht habe, musste ich aber in den letzten Monaten auch nicht wirklich.

Im Herbst und Winter scheinen die feinen Wandersleute es vorzuziehen daheim vor ihrem Kaminofen zu sitzen und auf besseres Wetter zu hoffen.

Hier also meine heutige Müllgalerie

Das Ekeligste gleich zu Beginn. Das was ihr hier seht ist genau das wonach es aussieht. Direkt am Wanderweg, nicht mal einen Meter Abseits davon.

Ich kenne das, ich war auch schon lange im Wald unterwegs und irgendwann muss man zwangsläufig mal hinter einen Baum. Dann sollte man nur eben auch hinter einen Baum gehen und nicht direkt neben den Weg scheißen. Taschentücher eigenen sich zudem so überhaupt nicht für das große Geschäft. Sie zerfallen einfach nicht schnell genug und bleiben den Besuchern des Weges mitunter bis zu 6 Monaten erhalten. Von den durch den Regen ausgeschwemmten Chemikalien mal ganz abgesehen ist das nur bedingt lecker. Leider sieht man Taschentücher fast auf jedem Wanderweg den ich kenne. Eine echte Unsitte mit den Taschentüchern. Dabei gibt es Taschen- und sogar Feuchttücher die schneller zerfallen und als „biodegradable“ gekennzeichnet sind.

Raucher – selbstsüchtig?

Gönnt ihr Suchtkrüppel uns anderen die schöne Natur nicht, oder warum schmeißt ihr eure Kippen an Aussichtspunkten und Bänken einfach auf den Boden? Ist es zuviel verlangt die Filter einzupacken und daheim oder am nächsten Mülleimer zu entsorgen?

Das hier kann man nur mit etwas Mühe erkennen. Von der Matthiaskapelle zur Niederburg führt ein Kreuzgang und in den einzelnen Stationen haben fromme Christenmenschen natürlich Kerzen für das Jesuskind aufgestellt. Grade an Ostern ergibt das ja auch irgendwie Sinn..also für Christenmenschen. Jedenfalls liegen rum um die Stationen jetzt alte Teelichter und deren Aluminiumschalen herum. Schützt man so (eures) Gotteswerk?

Es war aber heute nicht alles schlecht.

Es gibt sie, nette Menschen im Wald

Bevor ich jetzt gleich schelte bekomme weil ich über Wanderer schimpfe, muss ich kurz von meinem positiven Erlebnis heute mit einer Gruppe rüstiger Senioren erzählen. Die Runde hatte nämlich von allem etwas, Müll, nette Menschen, kiffende Halbstarke in Begleitung von Kindern, Bikern und einem uneinsichtigen Halter einer Deutschen Dogge die scheinbar eine Leinenallergie hatte. Trotz Brut- und Setzzeit in deutschen Wäldern.

Die Rentnergruppe kam mir auf meinem Weg zur Niederburg entgegen und war auf dem Weg in Richtung Wald hinter der Matthiaskapelle. Ein nettes, plauderndes Grüppchen, das ganz offensichtlich ihr Leben genoss. Alle in dicken Wanderstiefeln, Wanderhosen und Stöcken bewaffnet. Schön anzusehen, so fit möchte ich in dem Alter auch sein.
Ich lief dann kurze Zeit wieder auf die Gruppe auf, ausgerechnet an einem Stück auf dem ich mich nur ungern an anderen Menschen vorbeidrücken wollte. So trottete ich eben hinterher und wurde langsam aber sicher nach vorne „durchgereicht“. Ich betonte bei jedem Mal, dass ich keine Eile hätte aber „Lothar lass den jungen Mann mal vorbei, der ist schneller als du“ lies mir keine andere Wahl als weiter zu überholen. Die Gruppe war fröhlich und so scherzten wir etwas über den Inhalt meiner Trinkflasche („mir lassed uns net hetze, da müssed ze scho was anneres als Wasser in der Flasch han, dann würdet ma erna hiner her renne“)

Ich mag als freundliche Menschen und kann ebenfalls freundlich sein. Was mich aber zur Weißglut bringt, sind Menschen die den Wald schänden in dem sie ihren Müll dort hinterlassen. Für Touristen mag das keinen Unterschied machen, ob sie dort ihren Müll und die Kippen ins Gebüsch werfen, die kommen erst im nächsten Urlaub wieder. Ich laufen dort aber jeden Tag durch den Wald.

Lost Places im Wolkener Wald

Slipknot – people = shit

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4 Gedanken zu „People = Shit“

  1. Wirklich passende Headline. Die Müllbeseitigung durch Jogger ist auch als Plogging bekannt, super Trend! Wobei ich neulich mal wieder einen riesigen Müllhaufen im Wald gesehen habe, es kommt also immer wieder was Neues dazu leider…

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Sascha Rupp

Sascha Rupp

Ich laufe gerne weit und lange, mittlerweile fast ausschließlich abseits der Straße und meist weit weg von Asphalt. Trailrunning ist meine Art zu laufen, denn auf dem Trail oder im Wald, da finde ich Ruhe und Entspannung. An Bestzeiten bin ich nicht interessiert, Distanz ist, was mich reizt.Autorenbeiträge anzeigen

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