Dieser Beitrag wurde am 5. November 2013 veröffentlicht und zuletzt am 3. November 2022 von Sascha aktualisiert
Der Ultra Raptor wird von La Sportiva ist für Langstreckenläufe bzw. Wettkämpfe abseits befestigter Wege gedacht. La Sportiva hat den Schuh für Ultramarathons entwickelt und dementsprechend auf eine robuste Bauart gesetzt. Der Schuh soll auch noch nach mehrstündigem Einsatz viel Komfort in Sachen Dämpfung bieten. Jeder Ultra oder Marathonläufer weiß dass zum Ende hin meist die Kraft nach lässt und jeder Aufprall anfängt zu schmerzen, mir geht es jedenfalls so. Scheinbar bin ich nicht der Einzige.
Anzeige: Dieser Beitrag ist nicht im Rahmen einer Zusammenarbeit entstanden. Das hier gezeigte Produkt ist selbst bezahlt und gekauft. Das war mir auch dank der Unterstützung aus der Community möglich. Vielen Dank dafür!
Hardfacts
Name | La Sportiva Ultra Raptor |
Gewicht | 414 g in Größe 45,5 |
Außensohle | FriXion XF (Grip-Mischung) mit Impact Brake Systen und stoßfester Gummikappe vorne |
Zwischensohle | eingespritzte, dämpfende EVA |
Futter | Mesh und Einsatz „Easy-in“ in PU-Leder für leichtes Anziehen und Fersenstabilität |
Obermaterial | Atmungsaktives Air-mesh mit Microfaserverstärkung Beschichtung gegen Abnutzung |
Erster Eindruck
Der erste Eindruck ist schon mal gut. Die Sohle ist sehr verwindungssteif was eine gute Protektion auf rauen Trails verspricht, der Ultra Raptor ist immerhin ein Mountain Running Schuh. Mit seinen 414 Gramm auch alles andere als ein Leichtgewicht.
Passform und Schnürung
Der umlaufende Schlammschutz fühlt sich etwas an wie gummiertes Wildleder und endet vorne in einer Gummikappe über den Zehen. Die Zunge ist bis fast nach oben an den Schaftrand von Stoff bedeckt der verhindern soll dass Steinchen und anderer Dreck in den Schuh geraten. Die gesamten Nähte sehen sehr solide verarbeitet aus und die Laschen für die Schnürsenkel machen ebenfalls einen stabilen Eindruck. Nicht unwichtig wenn man den Schuh vernünftig schnüren will denn nur so bekommt man ordentlich Halt im Schuh. Der Schuh packt die Ferse ganz ordentlich, drückt aber dabei nicht unangenehm.
Obermaterial
Das Obermaterial des Ultra Raptor ist zwar nicht wasserdicht, hält Schmutz und Dreck aber gut aus dem Schuh heraus. Der umlaufende Schlammschutz macht einen guten Job.
Sohlenkonstruktion und Grip
Er grippt auch auf nassem Asphalt und bei Gefälle sehr gut so dass man auch dort mit gutem Tempo um die Kurven laufen kann ohne Angst haben zu müssen dass das Profil den Schuh zum Rutschen bringt.
Der Schuh hält sich erstaunlich gut auch auf nassem Holz bzw. Wurzeln. Wenn man dort mit etwas Bedacht auftritt hat man jeder Zeit einen stabilen Stand. Große, nasse Baumstämme werde ich die Tage noch testen. Auch auf Steinplatten hält das Profil was es verspricht. Durch die vielen relativ kleinen Noppen hat der Schuh eine recht große Auflagefläche und kann somit ordentlich Grip bieten. Trotz der etwas höheren Sprengung (der Speedcross 3 hat 9 mm) von knapp 8 mm steht man gefühlt sehr flach und stabil auf dem Untergrund. Durch den Drop von 8 mm soll der Schuh wohl auch auf längeren Läufen nicht ganz so fordernd sein. Das das kein Minimalschuh ist erkennt man aber auch schon am Gewicht.
Auf den matschigen Bergaufpassagen greift die Sohle auch ganz ordentlich zu, man sollte aber nicht soviel Grip wie beim einem Speedcross erwarten. Dennoch kommt man damit auch recht sicher nach oben.
Bergab stellte sich der Ultra Raptor als wahres Monster raus, da mir beim Wurzelweglauf nach meiner Erkältung die Puste für schnelle Uphills gefehlt hatte wollte ich wenigstens die Downhills vernünftig laufen. Der Ultra Raptor half mir dabei.
Dämpfung
Schon bei den ersten Schritten in den Schuhen merkt man die gute Dämpfung, vor allem im Vorfußbereich. Das Fußbett gibt leicht nach und nimmt so einigen Druck von der Fußsohle. Gefühlt ist die Dämpfung im vorderen Bereich etwas weicher als an der Ferse.
Den Tragekomfort hatte ich ja schon erwähnt, vom Laufverhalten auf Asphalt bin ich jetzt ebenfalls überzeugt. Klar der Schuh ist ein Trailschuh, ein Schuh für Mountainrunning. Er läuft sich dank des weniger aggressiven Profils auch auf Asphalt und Gestein sehr angenehm. Er ist dort zwar nicht zuhause, was man auch bei jedem Schritt spürt aber er rollt dennoch sehr angenehm ab und kostet nicht all zuviel Kraft.
Weitere Tests im Netz
Einen weiteren empfehlenswerten Test gibt es, wo sonst bei uptothetop.de. Sogar mit Bildern ;)
La Sportiva Ultra Raptor bei Steve Auch
Nachtrag
Nach ca. 400 km ist eine Schlaufe für die Schnürsenkel gerissen, somit konnte der Ultra Raptor nicht mehr ausreichend fest geschnürt werden und musste aussortiert werden.
Danke für den Link und viel Spaß mit dem Schuh