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Alle Eindrücke und Meinungen zu diesem Produkt sind wie immer auf meinem Mist gewachsen.

Dieser Beitrag wurde am 24. September 2016 veröffentlicht und zuletzt am 3. November 2022 von Sascha aktualisiert

Icebug, eine Marke deren Schuhe ich immer laufen wollten seit ich die das erste Mal gesehen hatte. Damals im Winter als ich auf eisglatten Wegen meine Mühe hatte nicht auszurutschen. Damals sahen Icebug Schuhe noch, ähm etwas klobig aus, zumindest das Modell dass ich gesehen hatte. Das Modell mit den Spikes die unheimlichen Grip auch auf Eis und Schnee versprachen. Ok, die Acceleritas 5 RB9X haben keine Spikes. Es ist aber eben auch kein Winter, warum sollte ich dann Schuhe mit Spikes tragen? Die Kontaktaufnahme mit Icebug hat etwas länger gedauert, ein Spamfilter war wohl etwas zu übereifrig. Letztendlich hat es aber dann doch geklappt und ich darf zwei Modelle testen.

Hardfacts

  • Gewicht: 210 g in US 9
  • Dämpfung: direkt, minimal
  • Sohle: RB9x
  • Schnitt: eng anliegend
  • Sprengung: 4 mm
  • Preis: 129,95 €

Erster Eindruck

Beim Öffnen des Kartons kommt mir ein recht unangenehmer Plastikgeruch entgegen.

Der Schuh an sich ist recht schlicht gehalten, die Farbe (Poison/DeepOcean) ist nicht so knallig. Hätte für meinen Geschmack auch etwas aggressiver sein können. Der Acceleritas wirkt beim ersten Anfassen hochwertig und allgemein gut verarbeitet. Achja und leicht, sehr leicht.

Passform und Schnürung

Die Schnürung ist direkt und hält den Fuß gut fest. Der Acceleritas 5 RB9X sitzt eng am Fuß, schränkt mich mit meinem hohen Spann allerdings nicht ein.

Die Ferse und der Schaftbereich sind gut gedämpft so dass dort keine Druckstellen entstehen, die Zunge hingegen ist sehr dünn und weist im unteren Bereich Löcher auf.

Durch diese Löcher drückt sich das Wasser dann auch wieder aus dem Schuh beim Laufen. Durchdacht, diese Lösung.

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Obermaterial

Das Obermaterial besteht aus gewebtem Nylon und soll kaum Flüssigkeit aufnehmen, ideal für Swinruns und OCRs eben. So bleibt der Schuh auch nass fast genau so leicht wie trocken und man schwimmt nicht im Schuh. Selbstverständlich heißt das nicht dass man keine nassen Füße bekommt, der Schuh saugt sich einfach nicht voll.

Rundherum um den Acceleritas verlüft eine PU Schutzschicht die sowohl dem Anstoßschutz dient, als auch Wasser und Matsch aus dem Schuh fernhalten soll. Dieser PU Streifen ist mit der Zwischensohle verklebt so das tatsächlich dort keine Wasser durchkommt. Weder rein noch raus.

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Sohlenkonstruktion und Dämpfung

Die Sohle verspricht Grip in allen Lebenslagen, mit den groben Stollen ist der Acceleritas definitiv kein Schuh mit dem man zum Trail hinlaufen sollte. Er ist ein reinrassiger Trail / Geländeschuh. Die Stollen sind allerdings recht weich und ich bin gespannt wie lange sie auf den rauen Moselschiefertrails aushalten. Ich befürchte dass sie ähnlich schnell, zumindest teilweise ausbrechen werden wie beim DynaFit Feline SL. Icebug gibt allerdings auch Swinruns und OCR Läufe als Einsatzgebiet an, dort dürfte der Untergrund auch etwas weicher und matschiger sein.

Durch die aggressive Struktur der Sohle sollen Matsch und Dreck diagonal nach außen geleitet werden, so wie bei einem Traktorreifen. Die bleiben bekanntlich ja auch eher selten im Dreck stecken.

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Fazit

Der Icebug Acceleritas 5 RB9x ist ein Gripmonster, das steht außer Frage. Schnelle Läufe machen richtig Spaß mit den leichten, sehr flexiblen Schuhen und man spürt jeden Kontakt zum Untergrund. Hier fangen dann auch schon ein wenig meine Probleme an, denn dort wo ich laufe bedeutet das, dass ich jeden der unzähligen Steine spüre wenn ich drauf trete. Das funktioniert auf kurzen Läufen sehr gut, denn nach maximal einer Stunde haben meine Füße dann die Möglichkeit sich zu erholen.

Der Icebug Acceleritas 5 RB9x ist ein bequemer Schuh, nicht falsch verstehen aber er bietet nahezu keinen Schutz gegen spitze Steine. Vom Laufgefühl ist damit sehr nahe dran an meinen geliebten New Balance Minimus Trail, nur eben mit einem Monstergrip. Ich mag das im Grunde, aber es kommt oft genug vor dass ich falsche auf einem Stein lande und der Lauf dann quasi schon gelaufen ist. Mag sein dass die rauen Moseltrails da auch das falsche Laufgebiet sind, aber ich wohne nun mal da.

Auf weichen Waldwegen hingegen funktioniert der Schuhe wunderbar und ich denke neben den künstliche angelegten, weichen OCR Kurse ist das auch das Einsatzgebiet auf dem sich der Icebug wohl fühlt.

Auf Grund der quasi ungepolsterten Sohle, sind die Icebug Acceleritas meiner Meinung nach nicht für Läufe über 90 Minuten geeignet. Wer etwas unempfindlichere Füße hat, oder auf weicheren Untergründen läuft könnte das etwas anders sehen. Auch im Schnee dürften die Schuhe dank dem grobem Profil gut funktionieren, da sehe ich dann aber das Problem der kalten Füße.

Wer aber einen schnellen, flexiblen Schuh mit viel Grip sucht, der könnte hier fündig werden. Nebenbei trägt man dann auch ein Paar Schuhe die man noch nicht so oft auf deutschen Trails zu Gesicht bekommt, was auch nicht schlecht ist. Wir Trailrunner sind ja dann doch trotz aller Uniformität kleine Individualisten ;)

In Sachen Haltbarkeit ist die Sohlen, jetzt nach um die 100 km noch gut dabei. Kein größerer Abrieb ist sichtbar, lediglich an ein paar kleinen Stellen sieht man wie scharfkantig der Moselschiefer ist.

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Sascha Rupp

Sascha Rupp

Ich laufe gerne weit und lange, mittlerweile fast ausschließlich abseits der Straße und meist weit weg von Asphalt. Trailrunning ist meine Art zu laufen, denn auf dem Trail oder im Wald, da finde ich Ruhe und Entspannung. An Bestzeiten bin ich nicht interessiert, Distanz ist, was mich reizt.Autorenbeiträge anzeigen