Dieser Beitrag wurde am 4. Dezember 2019 veröffentlicht und zuletzt am 31. Oktober 2022 von Sascha aktualisiert
Wenn das erste Lichtlein brennt, dann ist klar, es die Zeit des Argenthaler Quarzit Adventstrail. Und so war es auch am vergangenen Sonntag zum 4. Mal der Fall. Da Argenthal nur eine knappe halbe Stunde von mir daheim entfernt liegt, hatte ich diese Veranstaltung schon länger auf dem Zettel stehen und dieses Jahr habe ich mich vorsichtshalber schon im Sommer angemeldet, damit auch ja nichts mehr schief laufen konnte.
Der Argenthaler Quarzit Adventstrail ist ein Event der Lauf Leichtathletik Gemeinschaft Hunsrück und findet immer am 1. Advent statt. Angeboten werden 3 Strecken, 2,9 Kilometer, 11,8 Kilometer und 17,6 Kilometer. Meine Wahl fiel auf die mittlere Distanz mit immerhin 290 positiven Höhenmetern laut Ausschreibung.
Durch Zufall erfuhr ich, das ein Nachbar sich für die gleiche Strecke angemeldet hatte und so fuhren wir voller Tatendrang am Sonntagmorgen so gegen halb zehn los Richtung Argenthal. Einmal auf der B 50 kommt auch schon relativ schnell die Abfahrt und nun hieß es die Waldseestraße zu finden. Da aber auch der Waldsee selber ausgeschildert war, sahen wir nach wenigen Minuten schon die ersten „Parkplatzwächter“.
Dort fiel direkt auf, dass viele Helfer in gelben Westen zur Unterstützung da waren. Stark! Wir bekamen einen Parkplatz zugewiesen und stiegen voller Vorfreude aus dem Auto. Da bemerkte ich dann, dass es doch recht frisch war und ein Mann der an uns vorbeiging meinte, dass es oben noch kälter wäre. Was meinte er mit „oben“! Wir sollten es herausfinden. Zum Glück war ich in der Woche noch bei X Sport in Kastellaun gewesen und hatte mir auf Raten von Frank eine Laufjacke zugelegt, die etwas dicker war.
Perfektes Laufwetter beim Argenthaler Quarzit Adventstrail!
Entgegen der Wettervorhersage blieb an diesem Vormittag der angekündigte Schnee aus. Unterm Strich war es perfektes ein Laufwetter. Wir verließen also etwas fröstelnd den Parkplatz und fanden auf dem Eventgelände recht schnell einen Stand mit Glühwein, Moment mal, Kaffee natürlich. Es war einiges los, in einer großen Blockhütte gab es weitere Getränke, ein recht großes, beheiztes Zelt lud ebenfalls zum Aufwärmen ein. Zuerst jedoch holten wir noch unsere Startunterlagen ab. Es gab einen Turnbeutel mit allerlei Werbegeschenken und einem schicken Allzweckschal, nennt man die so? Vielen Dank an dieser Stelle schon mal dafür!
Nachdem wir uns etwas in der Blockhütte aufgewärmt hatten ging es noch einmal zum Auto um den finalen Laufanzug anzulegen! Da ich meinen Orange Mud Endurance Pack auch bei diesem Lauf nicht missen wollte, packte ich noch schnell was zu trinken ein und klemmte mir die Startnummer an die Hose. Fertig, wir konnten los! Nur leider war es noch eine halbe Stunde bis zum Start!
Also wieder ab ins Getümmel, wir fanden im warmen Zelt ein lauschiges Eckchen und konnten das ganze Spektakel etwas beobachten und uns nochmal Gedanken um die Strecke machen. Laut der Ausschreibungen befanden wir uns auf ca. 480 m ü. NHN und es sollte in mehreren Anstiegen rauf gehen bis zum Simmerkopf (die höchste Erhebung im Hunsrück) auf 653 m ü. NHN. Das Gelände versprach natürlich alles was einen Traillauf so braucht.
Auf die Plätze, fertig, Los!
Um kurz vor elf sammelten sich dann die Läuferinnen und Läufer am Start und schon bald erklang das Startsignal! Hier und da sah ich ein paar bekannte Gesichter. Schaut man sich so die Streckenrekorde an, sah man auch im Startbereich einige „Laufmaschinen“, sehr inspirierend wie ich finde.
Also ging es los, über Waldwege erreichten wir auch schon bald den Waldsee und nach knapp 2 Kilometern kam der erste erhoffte Anstieg. Das Feld hatte sich schon etwas entzerrt, Mittel- und Langdistanz waren nämlich zusammen gestartet. Und so war es mir auch nicht unangenehm, das ich einer von vielen war, der diesen Anstieg hochging, zwar zügig aber ein Laufschritt war nicht drin. Außerdem wollte ich mir die Kräfte einteilen!
Nach dem Anstieg kam ein erster Verpflegungspunkt und man hatte eine wunderbare Sicht auf den Quarzabbau. Wieder sagte jemand neben mir, da oben müssen wir noch hoch, ah ja, dann los! Nachdem wir eine Schutzhütte querten, in der eine elektrisch betriebene Kuhglocke stand, ging es allerdings erstmal wieder bergab. An manchen Stellen hatte man die Tannen mit Christbaumkugeln geschmückt! Es folgte ein lockeres auf und ab bis der nächste starke Anstieg mich bis auf die versprochenen 650 m ü. NHN brachte.
Schon längst hatte ich meine Lauftemperatur erreicht und von der Kälte war keine Spur mehr. Ich hatte ein angenehmes Körpergefühl und es machte so viel Spaß mit anderen begeisterten Menschen durch diese Wälder zu laufen. Schmale Pfade und Waldautobahnen wechselten sich ab. Die Ausschilderung war tadellos und an manchen Stellen flatterte weiß rotes Band, um in die richtige Richtung zu weisen. Daumen hoch. Auch fiel mir auf, dass viele Helfer und Fotografen am Wegesrand standen, die immer wieder klatschten und anfeuerten. Sehr gut durchorganisiert.
Leider muss ich gestehen, dass ich vom Simmerkopf selber nichts mitbekam, Lauftunnel oder so. Ich muss also nochmal wiederkommen. Bei Kilometer 7 gab es noch eine Verpflegungsstation, mit Tee, Kuchen und allem was das Herz begehrt. Von dort an ging es auch meistens bergab mit ein paar Anstiegen wieder zurück zum Waldsee und auf den letzten 2 Kilometern wie der Hinweg schon zurück ins Ziel. Meine Uhr stoppte bei 1 Stunde 26 Minuten xx. Eine nette Helferin überreichte mir ein kleines Flächen, welches mit Quarzsteinchen gefüllt ist, ein tolles Geschenk und mal ganz was anderes als eine Medaille!
Im Ziel wartete schon mein Nachbar, der wirklich gut durchgekommen ist, an dieser Stelle nochmal herzlichen Glückwunsch, tolle Leistung. Im Auto gab es dann ein paar trockene Kleidungsstücke und nach einem kleinen Bummel über das Eventgelände ging es auch schon wieder Richtung Heimat!
Fazit!
Was für ein geiler Sonntag! Der Argenthaler Quarzit Adventstrail ist eine sehr gut organisierte Veranstaltung mit vielen netten Helfern, die gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Strecke war für mich recht anspruchsvoll aber auch wunderschön. Sie führte über viele schöne Trails des Hunsrücks. Das ganze Drumherum hat riesig Spaß gemacht, es gab leckeres Essen, wärmende Feuer und jede Menge liebevoll gestaltete Adventsstimmung! Ich werde in den nächsten Jahren auf jeden Fall wiederkommen, dann vielleicht für die lange Distanz!
Viele weitere Infos und Impressionen findet ihr übrigens unter https://www.llghunsrueck.de/adventstrail/
Hallo Jahn,
schön das dir der Bericht gefällt! Ich habe selten so viele freiwillige Helfer entlang der Strecke gesehen, eine echt tolle Veranstaltung!
Viele Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
diese kleineren Trailrunning-Events faszinieren mich immer wieder besonders. Der Organisationsaufwand im Verhältnis zur Teilnehmerzahl ist ja deutlich größer.
Wahrscheinlich sind das auch hier vor allem Volunteers an der Strecke oder?
Danke für den Bericht und schön, dass Du gut durchgekommen bist! :)
Viele Grüße
Jahn