Anzeige: Das Produkt für diesen Test wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt, um es ausgiebig zu testen und euch so mit den aktuellen Informationen zu versorgen und interessante Produkte vorzustellen.
Alle Eindrücke und Meinungen zu diesem Produkt sind wie immer auf meinem Mist gewachsen.

Dieser Beitrag wurde am 26. März 2019 veröffentlicht und zuletzt am 4. Oktober 2022 von Sascha aktualisiert

Seit dem 29.12.2021 firmiert die Marke AfterShokz nun unter dem neuen Namen Shokz. Dieser Blogpost entstand vor dem Rebranding.

Die Podcasterszene scheint sich einig zu sein, der Kopfhörer der Firma Shokz sind die Sportkopfhörer schlechthin. Egal, ob im TrailRunnerNation Podcast oder bei den deutschen Kollegen. Man hört selten ein schlechtes Wort über die andersartigen Kopfhörer.

Bone Conduction, also Schallübertragung über die Schädelknochen, ist das Geheimnis der Firma Shokz. Ich durfte sowohl den Trekz Air als auch den Trekz Titanium testen. Ob sich das System bewährt und welche Schwächen und Stärken es hat, wollte ich persönlich herausfinden.

Hardfacts im Vergleich

Trekz AirTrekz Titanium
Übertragungstechnik Bluetooth v4.2 dual device Bluetooth v4.1 dual device
Akkulaufzeit im Betrieb6 Stunden Musik und Telefonie6 Stunden Musik und Telefonie
Akkulaufzeit im Standby480 Stunden, sprich 20 Tage240 Stunden, sprich 10 Tage
Ladezeit2 Stunden1,5 Stunden
Gewicht30 Gramm36 Gramm
SchutzartIP 55 zertifiziert IP 55 zertifiziert
Affiliate Link Amazon$ 149,95$ 99,95

Die oben angegebenen Preise sind die Preise direkt beim Hersteller, die Links führen zu Amazon. Dort können die Preise dann vom UVP des Herstellers abweichen. Don’t blame me on that!

Erster Eindruck

Der Shokz Trekz Air macht einen guten Eindruck. Er kommt in einer voluminösen Pappschachtel daher. Die Haptik ist gut und der Kopfhörer macht einen soliden Eindruck. Die Gummierung ist angenehm und die 30 Gramm Gesamtgewicht spürt man kaum in der Hand.

Der Shokz Trekz Titanium kommt in einer teilweise durchsichtige Verpackung, hier sieht man das Produkt noch vor dem Auspacken. Das gefällt mir besser, auch wenn hier dann vermutlich mehr „Plastik“ zum Einsatz kommt. Beim Anfassen spürt man deutliche Unterschiede zwischen den für die Kopfhörer verwendeten Materialien. Die angenehme Oberflächengummierung wie beim Trekz Air findet man beim Trekz Titanium nicht. Den Gewichtsunterschied spürt man nicht. Was sind bitteschön schon 6 Gramm?

Aftershokz Trekz Air und Trekz Titanium
Links die Verpackung des Trekz Air und rechts die des Trekz Titanium

Das Pairing geht denkbar einfach vonstatten und ist innerhalb weniger Sekunden erfolgt. Der Vorgang wird akustisch durch „Audrey“, die Computerstimme bestätigt. Die beiden Shokz Trekz Kopfhörer sind allgemein recht gesprächig, so wird der Einschaltvorgang, die Wiederverbindung und das Abschalten ebenfalls kommentiert. Auch der niedrige Ladestand wird bei etwa 20 % angesagt.

Den Ladestand bekommt man übrigens auch angesagt, wenn man bei gestoppter Wiedergabe die Lauter / Leiser Taste kurz drückt.

Lieferumfang des Shokz Trekz Air

Neben dem Kopfhörer befinden sich noch eine schmutzabweisende Tasche, Gehörschutzstöpsel, ein Ladekabel und eine Kurzanleitung in Papierform in der Pappschachtel.

Aftershokz Trekz Air Lieferumfang

Lieferumfang des Shokz Trekz Titanium

Der Shokz Titanium kommt mit ähnlichem Zubehör wie der Trekz Air. So bekommt man auch hier ein Ladekabel, Gehörschutzstöpsel, Kurzanleitung in Papierform und eine Tasche. Die ist allerdings nicht so schmutzabweisend wie beim Trekz Air, sondern nur ein Stoffbeutelchen.

Das Zubehör beider Modelle kommt mit recht viel Kunststoffverpackung. Bei den Trekz Titanium habe ich mal alles eingepackt gelassen, um es zu veranschaulichen.

Aftershokz Trekz Air und Trekz Titanium
Links die Verpackung des Trekz Air und rechts die des Trekz Titanium

Die Verpackung des Trekz Air ist deutlich hochwertiger und aufwändiger gestaltet, denn sie kann aufgeklappt werden und präsentiert das Produkt so etwas schicker. Wer auf ein tolles Unboxing Gefühl steht, dem wird es gefallen.

Trekz Titanium vs. Trekz Air
Trekz Titanium vs. Trekz Air

Im direkten Vergleich sieht man die Unterschiede zwischen den beiden Modellen recht deutlich.

Sitzkomfort des Shokz Trekz Air

Der Shokz Trekz Air sieht auf den ersten Blick aus wie ein relativ gewöhnlicher kabelloser Sportkopfhörer. Er besitzt einen Bügel, der hinter dem Kopf verläuft und die beiden „Ohrteile“ zusammenhält. Zieht man in allerdings das erste Mal an, bemerkt man schnell, dass es kein echtes „Ohrteil“ gibt. Die Besonderheit des Kopfhörers ist, dass die Ohrmuscheln komplett frei bleiben, die Transducer (habe ich auch erst googeln müssen) sitzen vor dem Ohr auf dem Wangenknochen / Kiefergelenk auf. Mit seinen 30 Gramm Gesamtgewicht spürt man den Shokz Trekz Air kaum, lediglich ein leichter Anpressdruck ist zu spüren.

Seitenansicht

Der Shokz Titanium ist ganze 6 Gramm schwerer, was in der Praxis aber nicht auffällt. Wer hätte das gedacht.

Das Element hinter den Ohren ist beim Shokz Titanium etwas größer, was den Tragekomfort ein klein wenig beeinflusst. Es ist nicht so, dass der Trekz Titanium dadurch unbequemer wird als der Trekz Air. Dieser Unterschied wird wohl nur ersichtlich, wenn man beide Modelle parallel testen kann.

Bedienelemente des Shokz Trekz Air / Trekz Titanium

Die Bedienung der Kopfhörer gestaltet sich einfach und intuitiv. Die Bedienelemente für die Lautstärkeregelung befinden sich auf der rechten Seite, hinter dem Ohr. Ebenso die USB Ladebuchse und die Kontroll-LED. Die beiden Knöpfe sind allerdings etwas klein für meinen Geschmack und mit Handschuhen habe ich so meine Probleme zielgenau den Knopf zu drücken, den ich beabsichtige.

Auf der linken Seite befindet sich der Knopf zur Anrufsteuerung, welcher ausreichend groß dimensioniert ist für meine Wurstfinger. Mit diesem Knopf kann man ebenfalls die Lieder skippen. Dabei muss man zweimal für „vorwärts“ und dreimal für „zurück“ drücken. Die übliche Bedienlogik, wie man sie auch vom Mitbewerb kennt.

Was generell auffällt ist, dass der Trekz Air filigraner geworden ist als der Trekz Titanium. Das spürt man, wenn man beide Produkte in der Hand hält. Der Trekz Air ist einfach immer ein Ticken leichter, schmaler und feiner, was die Haptik betrifft.

Die Shokz in der Praxis

Ich höre nahezu auf jedem meiner Läufe entweder Musik oder Podcasts. Bisher bin ich mit den kabelgebundenen Kopfhörern meines Smartphones relativ gut zu Recht gekommen. Gelegentlich nutze ich Bluetooth Kopfhörer eines anderen Herstellers.

Der erste Lauf mit den Shokz Kopfhörern war seltsam, denn ich hatte das Gefühl, als wären die Kopfhörer wirklich In-Ear. Da ich aber immer noch meine Umwelt wahrnehmen konnte, war es etwas verwirrend. Die Vibration an der Schläfe / Wangenknochen ist gewöhnungsbedürftig, aber nicht störend. Zumindest nicht, wenn man es mit der Lautstärke nicht übertreibt. Dann nämlich kann es schnell unangenehm werden, wenn die Musik zu basslastig ist. Da ich aber nur selten etwas anderes als laute E-Gitarrenmusik hören, kommt das nicht so oft vor.

Die Akkulaufzeit des Shokz Treks Air

Die Akkulaufzeit ist für die meisten Läufer wohl ausreichend, um unter der Woche ohne eine Aufladung aus zukommen. 6 Stunden Akkulaufzeit genügen wohl auch für lange Trainingsläufe. Bei etwa 20 % meldet sich Audrey mit dem Hinweis „Charge me!“. Danach hatte ich in den Tests noch etwa 30–40 Minuten Strom, bevor sich die Trekz Air abschalteten.

Wer im Winter Beanies, Stirnbänder oder Mützen trägt, der könnte Probleme mit dem Bügel der Shokz Trekz Air bekommen. Diese Kopfbedeckungen lagen bei meinen Testläufen zu eng an und drückten unangenehm auf die Kopfhörer.

Die Akkulaufzeit des Shokz Trekz Titanium

Wie auch beim Aftershokz Trekz Air, hält der Akku beim Trekz Titanium gute 6 Stunden. Bei beiden Modellen konnte ich die Akkulaufzeit auch in der Praxis bestätigen.

Den einzigen Unterschied im Hinblick auf Akkulaufzeit findet man bei der angegebenen Standby Zeit, die ist beim Trekz Titanium nämlich 10 Tage. Ich schalte meine Kopfhörer in der Regel nach dem Gebrauch direkt aus und somit gibt es kaum Standby Zeiten. Selbst wenn man mal vergisst seine Shokz auszuschalten, spielt es keine Rolle, ob man jetzt Saft für 10 oder 20 Tage Standby hat.

Vorteile des Shokz Treks Air / Trekz Titanium

Ganz klar; man nimmt seine Umgebung wahr und hört etwa Radfahrer und Autos, die sich einem nähern. Die Lautstärke der Kopfhörer ist jederzeit ausreichend, auch wenn die Musik gelegentlich zwischen den Umgebungsgeräuschen untergeht. Das ist aber mehr Feature als Bug, denn so sind die Shokz eben konzipiert.

Die Klangqualität bei gesprochener Sprache ist gut bis sehr gut. Ich konnte den Gesprächen gut folgen, hatte meist das Gefühl mittendrin zu sein.

Das Konzept der open-ear Kopfhörer funktioniert auf dem Rad oder bei Läufen in Ortschaften wunderbar. Man bekommt etwas von seiner Umwelt mit und ist im Zweifelsfall frühzeitig gewarnt, wenn man mal wieder zu eng überholt wird.

Nachteile des Shokz Treks Air / Trekz Titanium

Ich bin bei der Klangqualität von Musik etwas hin- und hergerissen. Den Kopfhörern fehlt es an Druck und Tiefe. Musik klingt einfach nicht so vernünftig wie bei meinem On-Ear Kopfhörer. Das könnte man zwar dank der mitgelieferten Gehörschutzstöpseln abstellen, dann würden die Shokz allerdings ihr herausragendstes Merkmal verlieren.

Ein weiter Punkt, der mich stört, ist, dass wenn ich Musik höre ich diese auch genießen möchte. In vielen Testberichten oder Erwähnung in Podcasts hört man, dass man sich sogar unterhalten könnte, während man die Trekz Air trägt. Für mich ist das nichts, ich bin hier wohl nicht multitaskingfähig genug, ich kann mich entweder auf die Musik oder meinen Gesprächspartner konzentrieren. So sind die Shokz Trekz Air für mich ausschließlich beim Sport nutzbar, im Büro oder zu Hause lenken mich Umgebungsgeräusche zu sehr ab. So habe ich auch während ich diesen Testbericht schreibe von den Shokz auf meine On-Ear Kopfhörer mit Ohrmuschelschale gewechselt, um wirklich abgeschirmt zu sein.

Die Shokz Trekz Air / Trekz Titanium auf dem Rad

Windgeräusche sind beim Laufen eher selten ein Problem. Kaum einer läuft so schnell, dass die Luftverwirbelungen so laute Geräusche erzeugen und der Musikgenuss gestört wird. Auf dem Rennrad ist man auch mal schneller als 20 oder 30 Km/h unterwegs und der Wind pfeift einem dann mitunter ganz gehörig um die Ohren.

Bei meinen Testfahrten störten mich die Luftgeräusche nur bei Geschwindigkeiten um die 50 km/h, was zumindest bei mir nur in Abfahrten vorkam. Grade in solchen Situationen kann ich mich aber sowieso nicht mehr auf die Musik oder den Podcast konzentrieren, sondern bin damit beschäftigt, den Lenker festzuhalten, den Untergrund nach Schlaglöchern zu scannen und den Verkehr zu beobachten.

Bläst der Wind bei niedrigeren Geschwindigkeiten, kann er auch früher lauter als die Musik werden. Das ist aber wie schon erwähnt eher Feature als Bug und auch mit In-Ear Stöpseln wird es dann oft laut.

Welches Modell sollte ich denn jetzt kaufen?

Techniknerds werden eventuell auf die aktuellere Bluetoothversion 4.2 des Trekz Air abfahren. Theoretisch ist die Übertragung zwischen dem Smartphone und dem Headset bis zu 2,5 mal so schnell wie in Version 4.1. In der Praxis spielt das bei einem Kopfhörer aber echt keine Rolle. Sowohl der Trekz Air als auch der Trekz Titanium empfangen Musik und Sprachen ruckelfrei und ohne Aussetzer, solange man sich innerhalb des 10 Meter Empfangsradius befindet.
Der Reconnect zwischen Sender und Empfänger ist bereits seit Bluetooth Version 4.0 implementiert. Solltest du also dein Handy verlieren, verbindet sich dein Shokz Gerät wieder, sobald du in die Nähe des Smartphones kommst.

Der Gewichtsunterschied von „sagenhaften“ 6 Gramm dürfte sprichwörtlich auch nicht ins Gewicht fallen.

Mit dem neueren Trekz Air hat Shokz allerdings etwas am Produktdesign gearbeitet. Im Gegensatz zum Trekz Titanium ist der Trekz Air etwas filigraner, was man zum Beispiel am Akku hinter der Ohrmuschel gut erkennen kann.
Dadurch ist der Tragekomfort ein klein wenig besser in meine Augen. Ob man dafür dann 50 $ mehr ausgeben möchte, bleibt jedem selbst überlassen.

Fazit

Die beiden Kopfhörer von Shokz sind für einen Anwendungszweck konzipiert und funktionieren für diesen auch zu 100 %. Wer Musik oder Podcasts beim Sport oder Pendeln hören will und bereit ist im Hinblick auf Klangqualität Abstriche hinzunehmen, der sollte den Trekz Air oder den Trekz Titanium zumindest mal antesten.

Den riesigen Wirbel um die Kopfhörer verstehe ich aber ehrlich gesagt nicht ganz. Auf meinen Trails herrscht aber eben kein großer Verkehr, auf den ich achten müsste. Auf dem Rennrad sieht das dann aber auch wieder anders aus, hier ergibt das Konzept wirklich Sinn.

Weiter oben schrieb ich:

So sind die AfterShokz Trekz Air für mich ausschließlich beim Sport nutzbar, im Büro oder zu Hause lenken mich Umgebungsgeräusche zu sehr ab.

Ich, nach kurzer Nutzungsdauer

Mittlerweile habe ich den Trekz Air allerdings immer in der Tasche und nutze ihn beim Einkaufen oder auf der Arbeit. Immer dann eben, wenn ich nicht zu 100 % von meiner Außenwelt abgeschirmt sein will oder kann und dennoch Musik oder Podcasts hören möchte. Sobald man sich daran gewöhnt hat, dass man Musik / Audio hören kann, OHNE komplett abgeschirmt zu sein, stört der Umstand im Alltag auch nicht mehr.

In naher Zukunft wird es von Shokz bzw. OptiShokz noch eine Sportperformance Brille mit eingebauter Bone Conduction Technologie geben. Die ersten Bilder sehen schon mal sehr schnittig aus.

Mehr Informationen dazu findet ihr unter https://optishokz.com/.

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Sascha Rupp

Sascha Rupp

Ich laufe gerne weit und lange, mittlerweile fast ausschließlich abseits der Straße und meist weit weg von Asphalt. Trailrunning ist meine Art zu laufen, denn auf dem Trail oder im Wald, da finde ich Ruhe und Entspannung. An Bestzeiten bin ich nicht interessiert, Distanz ist, was mich reizt.Autorenbeiträge anzeigen