Dieser Beitrag wurde am 28. Januar 2014 veröffentlicht und zuletzt am 10. September 2019 von Sascha aktualisiert
Da sich die freien Tage meines Zweibeiners so langsam dem Ende entgegen neigen und er die letzten 8 Tage eh schon auf der faulen Haut lag mussten wir heute wieder dringend vor die Tür. Diesmal zog es uns Richtung Oberfell auf den Traumpfad Bleidenberger Ausblicke, dieser knapp 13 km lange Wanderweg liegt in direkter Nachbarschaft zum Traumpfad Bergschluchtenpfad Ehrenburg den wir schon ein paar Mal gelaufen sind. Jedes Mal wenn wir in Brodenbach los gelaufen sind haben wir uns vorgenommen auch demnächst auf den Nachbarpfad zu gehen. Das Streckenprofil liest sich ganz interessant, 12,8 km Länge und 537 Höhenmeter. Eine Burg gibt es auf der Strecke auch wieder zu besichtigen, wie auf so einigen Traumpfaden an der Mosel wandelt man auch hier auf historischen Wegen. Da wo schon die Ritter und Römer unterwegs waren, schon ein toller Gedanke…für Zweibeiner.
Die Fakten
- Länge: 12,8 km
- Höhenmeter: 537
- Besonderheiten: Burg Thurant; felsige Singeltrails
Wir starteten also in Oberfell an der Kirche bzw. am Friedhof und schon auf den ersten 1000 Metern ging es steil in den Weinberg hinein… über 230 positive Höhenmeter ließen die kalten Muskeln brennen. Danach flachte es etwas ab, aber nur ein klein wenig denn nach noch nicht mal 3 km erreichten wir den höchsten Punkt der Strecke – 376 m ü.N. Klar, für Alpinisten eher Kindergarten aber immerhin starteten wir auf 94 m ü.N. nur wenige Meter oberhalb der Mosel.
Etwas weiter, am höchsten Punkt steht man quasi direkt am Dickenberg bzw. der Schutz- / Grillhütte. Dieser „Berg“ ist 400 Meter hoch. Das Wetter war nahezu perfekt so dass wir schon recht weit schauen konnten. Bis hierhin waren wir fast ausnahmslos auch Waldwegen unterwegs, nichts besonderes aber wenigstens gut zu laufen.
Nach dem Dickenberg sah es aus wie im Krieg. Tiefe Schneisen der Waldarbeiter wo man nur hinschaut, kaputte Wege die so tief aufgewühlt waren dass gerade Wanderer da ihre Probleme bekommen werden. Matschig, aufgerissen und ziemlich gefährlich für Sprunggelenke und Knie die sich gerne verdrehen. Das ist definitiv nicht der Bezeichnung Premiumwanderweg würdig! So nicht liebe Holzmafia!
Auf dem Streckenabschnitt wären wir gerne umgedreht, wir haben nichts gegen Matsch, aber so macht das echt keinen Spaß! Zum Glück wurde es schon bald schöner, auch wenn wir weiter auf Waldwegen unterwegs waren. Nach gut 3 km ging es wieder in den Wald und nicht nur knapp dran vorbei.
Nach weiteren 3 km im Wald und stetig bergab folgte ein kleiner Gegenanstieg der uns zur Burg Thurant führte.
Die Burg Thurant
Prächtige Burg mit 2 Burgfrieden. In früheren Zeiten hatte die Burg gleich zwei Herren, Doppelhaushälfte ala Mittelalter quasi.
Nach der Burg, die man auch gegen Eintritt besichtigen kann fängt der Spaß eigentlich erst so richtig an denn es geht wieder auf losem Geröll den Berg hinunter. Hier fühlten sich die Ultra Raptor von La Sportiva pudelwohl.
Auf der anderen Seite ging es dann natürlich, in Alken den Weinberg wieder hinauf, logisch. Auf der anderen Seite erwartet einen dann die Wallfahrtskirche und das Zangentor, ein keltisches Bauwerk. Wir haben zumindest die Grabungsstätte dazu gefunden.
Fazit
Wie schon erwähnt hat der Wanderweg so seine Schwächen. Die liegen definitiv im mittleren Abschnitt bei dem es nur über Felder und langweilige Waldwege geht. Diese Waldwege sind zudem aktuell noch ziemlich zerstört so dass es echt keinen Spaß macht dort lang zu laufen. Da sollten die Wegpaten eventuell man drauf aufmerksam machen beim Wegemanagement. Das kann unserer Meinung nach nicht sein dass ein Touristenmagnet so verschandelt wird.
Eine absolute Stärke ist der direkte Anstieg in Oberfell in den Weinberg. Dort brennen Lunge und Oberschenkel so richtig und wir haben uns gefragt was bitte wir uns da antun wollten. Auch der Schluß ist echt klasse, beginnend mit dem langen stetig abfallenden Waldweg bei km 6 oder 7. Ist zwar nichts berauschendes aber dort kann man noch mal gut Tempo machen bevor es in den kurzen und knackigen Gegenanstieg zur Burg Thurant geht. Die Burg selber ist natürlich auch ein Highlight der Tour, wir sollten echt mal schauen ob wir die nicht auch besichtigten. Sie befindet sich in Privatbesitz und kann gegen Eintritt betreten werden. An der Burg rechts vorbei geht es wieder steil runter in den Weinberg, durch das lose Geröll nicht ganz einfach zu laufen aber genau das was wir so an den Wanderwegen an der Mosel lieben. Geröll, ausgesetzte Wege und bizarre Landschaft.
Der Wanderweg hat wirklich Potential wenn man es schaffen würde die Füllstücke über die Felder bzw. am Waldrand zu ersetzen. Immerhin läuft man an einer Menge schmaler Pfade vorbei die mit Sicherheit schöner zu laufen wären.
Wer also mal gut 2 Stunden (mit ausgiebigen Fotopausen) Zeit hat und ein paar knackige Höhenmeter sammeln will der kann den Traumpfad ja mal antesten.
Hier geht es zum Track auf Traumpfade.info
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Ja genau so ist es :)
Schön geschrieben, den sind wir auch schon gelaufen. Mit dem gleichen Fazit übrigens: der Mittelteil ist Kack. :) So schade, weil Anfang und Ende dann doch sehr schön und abwechslungsreich sind.