On trail! Was ist dran am Mythos Laufschuhe einlaufen? - TRP054

Dieser Beitrag wurde am 18. September 2019 veröffentlicht und zuletzt am 6. Oktober 2022 von Sascha aktualisiert

Beiträge zum Thema „wie laufe ich Laufschuhe richtig ein?“ findet man zuhauf im Netz, zugegeben. Ich erkläre dir, warum die gängige Bloggermeinung in meinen Augen auf einem Missverständnis beruht, wann eine gewisse Einlaufphase Sinn ergibt und wann du dir die Zeit (und Schmerzen) besser sparen solltest. Hier findest du aber keine nachgeplapperten Phrasen, sondern meine Erfahrungen aus nicht wenigen Kilometern in Laufschuhen.

Laufschuhe einlaufen?

Teilweise liest man von wahnwitzigen Distanzen über die man ein neues Paar Schuhe einlaufen soll. Irgendwo habe ich da sogar etwas von 100 Kilometern gelesen. Für manche Läufer ist das ein ganzer Monat oder mehr. Was man aber in nahezu jedem Ratgeber liest ist, dass man seine neuen Laufschuhe vor dem ersten langen Lauf einlaufen soll und Wettkämpfe damit tunlichst vermeiden sollte.

Warum ist das so und stimmt das überhaupt? Woher kommt die Angst vor neuem Material? Was mache ich, wenn ich Schmerzen habe beim Einlaufen? Sind Blasen normal und gehören dazu? Hilft es in die Schuhe zu pinkeln?

Eines vorweg…pinkel NICHT in deine neuen Laufschuhe. Das war schon zu Klausis Zeiten Quatsch.

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Woher stammt der Mythos „Schuhe einlaufen“?

Früher™ waren Schuhe meistens aus Leder. Leder ist wie wir alle wissen ein organischer Rohstoff (wenn man tote Tierhaut so nennen will) und wird durch den Gebrauch und Pflege geschmeidig gehalten. Anfangs waren Lederschuhe oder Stiefel oft noch steif und ziemlich starr. Jeder der seinen ersten Tag in den guten alten Bundeswehrstiefel verbracht hat, weiß wie hart und unbequem solche Stiefel sein können. Mit der Zeit ändert sich das allerdings und das Material wird geschmeidig. Man läuft die Lederschuhe also sprichwörtlich ein.

Sportschuhe oder speziell Laufschuhe sind in aller Regel nicht aus Leder, sondern aus diversen Kunststoffen. Dieses Material muss man nicht einlaufen, da sich die Materialeigenschaften nicht mehr wirklich ändern.

Ja, natürlich weiten sich Laufschuhe mit der Zeit, die Spannung im Gewebe lässt etwas nach und die Schnürsenkel längen sich. Auch wird das Material mit der Zeit spröde, reißt und wird einfach alt. Geschenkt. Laufschuhe altern nun mal auch.

Laufschuhe brauchen eine Zeit bis sie bequem sitzen

Quatsch. Ein Laufschuh der einmal reibt und Schmerzen verursacht wird es immer tun. Warum immer und immer wieder erzählt wird, dass man einen modernen Sportschuh einlaufen muss ist mir ein Rätsel. Hier schreibt in meinen Augen ein Blogger vom Anderen ab ohne nachzudenken. Der Einzelhandel gibt dann auch noch so tolle Tipps und vermeidet so wohl, dass der Käufer beim ersten Zwicken in den Laden gerannt kommt und den Schuh auf den Tresen feuert.

Es gibt nur einen Grund warum man neue Schuhe nicht direkt auf langen Läufen oder Wettkämpfen anziehen sollte. Die Warnungen der anderen Experten sind also nicht ganz falsch. Die Begründung warum das so ist in meinen Augen aber dafür schon.

Warum du deinen neuen Schuh nicht im Wettkampf tragen sollst

Erstmal kurz; was ist ein neuer Schuh? Ist ein Schuh „neu“ wenn er 1/10 seiner Lebenszeit hinter sich hat oder doch länger? Neu bedeutet in meinen Augen frisch aus dem Karton und noch nicht nennenswert getragen. Wenn der neue Schuh seinen ersten regulären Lauf hinter sich hat, dann ist er nicht mehr neu. Dann ist er getragen und fertig.

Wenn du also deinen Schuh aus dem Karton nimmst, einen halben Tag damit durchs Büro läufst oder die Straße auf und ab läufst, dann solltest du damit keinen Wettkampf oder direkt deinen langen Lauf damit machen. Wenn er dann nämlich reibt oder nichts taugt, dann versaust du dir diesen Lauf oder Wettkampf und schadest dir unter Umständen. Läufst du dir eine Blase weil der Schuh reibt, dann läufst du dir die Blase sehr wahrscheinlich auch beim nächsten und übernächsten Mal. Verträgst du die Stütze nicht, dann ändert sich daran auch nichts. Was der Körper aber eben ganz toll kann, ist sich an die Gegebenheiten anpassen, sprich wenn er durch eine übertriebene Stütze oder sonst was behindert und eingeschränkt wird, dann gleicht er diese Fehlbelastung aus…Die Folge sind Schonhaltungen und Verspannungen. Viele interpretieren dieses Verschwinden von Schmerzen und und Unbequemlichkeit dann wohl aus „jetzt ist der Schuh eingelaufen“. Dabei hat der Körper sich nur an den Schuh angepasst und gleicht Fehlbelastungen aus und vermeidet sie so. Das wollen wir aber doch eigentlich nicht, oder?

Mythos – „Blasen an den Füßen gehören zum Einlaufen dazu“

Es kommt immer mal vor, dass man sich eine Blase am Fuß läuft. Selbst in deinem Lieblingsschuh den du „perfekt eingelaufen“ hast, kann dir das passieren. Warum? Weil Blasen immer dort entstehen wo Reibung zwischen dem Material (des Schuhs, der Socke) und deiner Haut entsteht.

Läufst du dir also immer und immer wieder eine Blase, dann solltest du mal nach deinen Socken schauen und überprüfen ob es im Schuh nicht eine Stelle gibt an der es zur Reibung kommt. Hast du in deinem neuen Laufschuh eine ungünstige Naht die reibt, dann wird diese Naht mit Sicherheit nicht verschwinden nur weil du den Schuh jetzt mal 200 Kilometer eingelaufen hast. Sitzt deine Socken scheiße, dann solltest du sie richten und nicht darauf hoffen dass es mit der Zeit besser wird.

Mythos – „Am Anfang tun alle Schuhe weh“

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Schmerzen sind IMMER ein Zeichen des Körpers, dass ihm irgendwas nicht passt. Kein Sportler sollte diese Zeichen überhören.

Ja ein Schuh kann ungewohnt sein wenn man ihn das erste Mal trägt, er kann ein anderes Abrollverhalten haben, die Zunge oder Schnürsenkel können sich seltsam anfühlen, aber ein Schuh darf dir niemals Schmerzen verursachen wenn du deine ersten Meter damit machst. Tut er das doch, dann wird es wohl der falsche Schuh für dich sein. Das merkt man aber eben in der Regel beim Anziehen oder auf den ersten Metern seines Laufes.

Laufen nicht mit Schmerzen weiter, denn wie oben schon geschrieben, schadest du dir damit akut, oder dein Körper gleicht die Schmerzen durch eine anderen Haltung aus und es kommt zu Fehlbelastungen.

Fazit: Ein Schuh der drückt und Schmerzen bereitet ist nicht der passende Schuh für dich.

Läufst du deine Laufschuhe ein? Schreib mir doch einen Kommentar unter diesen Beitrag oder schicke mir eine Audionachricht für den nächsten Podcast an podcast@https://www.trailrunnersdog.de.de.

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